Barbara Wille


Nischen Modelle

Campus Uni Trier
Campus Uni Trier
Kiefernhain mit ornamentaler Bodenintarsie, geschlängeltem Sitzelement und findlingsbesetztem Hügel; Entwurf: Konrad Müller 1985; Foto: Thilo Folkerts
Der Campus der Universität Trier ist Lebensraum vieler Studierender. Einige Orte dieses Areals lassen sich als räumliche Nischen und soziale Refugien beschreiben. Hier hält man sich gerne auf, um nach einer Vorlesung oder in einer Pause mit Kommilitonen zu plaudern, um zu lesen, zu rauchen, oder einen Kaffee im Freien zu trinken. Ein sehr beliebter Ort für dieses Pausieren ist der abstrakt und ornamental gestaltete, kleine Kiefernhain vor dem Gebäude E. Zusammen mit einem findlingsbesetzten Hügel beschreibt dieses Gartenensemble auf engstem Raum ein stark abstrahiertes Modell von Landschaft, dessen Komponenten die Matrix für eine Aufenthalts- und Kommunikationsnische darstellen.
 
Nischen Modelle greift diese Matrix auf (geschlängelte Bodenintarsie mit Sitzelement, Hügel mit Findlingen, Kiefer, Beleuchtung, Baumscheiben als Bodenintarsien) und repliziert sie als abstrahierendes Landschaftsmodell im Maßstab 1:1 in den Platzraum vor dem neuen Seminargebäude. Eine neue Nische wird modelliert, die der ortspezifischen Matrix zum Verweilen und Pausieren entspricht. Die einzelnen Komponenten des Ensembles sind im Vergleich zum Original formal und farblich reduziert und betonen das modellhafte der Situation.